Ein umfassendes Engagement gegen Gewalt und Diskriminierung
Das Studium der Sozialen Arbeit vermittelte ihm umfassende Kenntnisse in den Bereichen Beratung, Krisenintervention, Kinder- und Jugendhilfe, Altenhilfe, Behindertenhilfe und Suchtberatung. Diese theoretischen Grundlagen und praxisbezogenen Inhalte wie Praktika und Projektarbeit bildeten die Basis für seine fundierte und praxisnahe Vorbereitung auf die vielfältigen Aufgaben in der Sozialarbeit.
Für seine Bachelorarbeit wählte er das Thema „Psychosoziale Belastungen von Fußballschiedsrichter:innen durch Gewalt und Diskriminierung - Analyse und Ansätze für sozialarbeiterische Unterstützung.“ Die Motivation dafür entstand aus seinen eigenen Erfahrungen im Jugend- und Herrenfußball und als aktiver Schiedsrichter. Berichte von betroffenen Schiedsrichter:innen sowie seine eigenen Erlebnisse zeigten ihm, wie stark diese Personengruppe durch Gewalt und Diskriminierung belastet ist.
Das Thema Gewalt und Diskriminierung wurde zwar schon thematisiert aber leider die Auswirkungen (psychosoziale Belastungen) sind dabei nicht wirklich erforscht bzw. betrachtet worden. Daher war das Hauptziel seiner Arbeit, die psychosozialen Belastungen, denen Fußballschiedsrichter:innen ausgesetzt sind, systematisch zu analysieren und konkrete sozialarbeiterische Ansätze zur Unterstützung und Entlastung der Betroffenen zu entwickeln. Durch Literaturrecherche und Interviews wurde eine umfangreiche Datengrundlage geschaffen. Die Befragung mehrerer Fußballschiedsrichter:innen mittels eines standardisierten Fragebogens offenbarte, dass die Mehrheit regelmäßig verbalen und physischen Angriffen sowie Diskriminierung ausgesetzt ist.
Auf Basis der Ergebnisse werden mehrere sozialarbeiterische Ansätze und Unterstützungen empfohlen. Dazu gehören regelmäßige Schulungen für Schiedsrichter:innen zur Stärkung ihrer Resilienz, die Einrichtung von Beratungsstellen sowie die Sensibilisierung und Schulungen von Vereinen und anderen Beteiligten für die Problematik. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die psychosozialen Belastungen zu reduzieren und die allgemeine Zufriedenheit der Schiedsrichter:innen bei der Ausführung ihres Ehrenamtes zu erhöhen. Weiterhin wird die Einführung von Mentorensystemen empfohlen, bei denen erfahrene Schiedsrichter:innen jüngere Kolleg:innen unterstützen und ihnen bei der Bewältigung von Konfliktsituationen zur Seite stehen.
Zusätzlich soll die Arbeit das Ansehen der Schiedsrichter:innen in der Öffentlichkeit stärken und zu einem respektvolleren Umgang beitragen. Schiedsrichter:innen leisten durch ihr Engagement einen wesentlichen Beitrag zur Fairness und Ordnung auf dem Spielfeld, was für den reibungslosen Ablauf jedes Spiels unerlässlich ist. Ihr Ehrenamt verdient nicht nur Anerkennung, sondern auch mehr Respekt und Achtung von Spielern, Trainern, Vereinen und Zuschauern.
Ziel und Wunsch seiner Arbeit ist es, einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen für Schiedsrichter:innen zu leisten und ein starkes Zeichen gegen Gewalt und Diskriminierung im Sport zu setzen. Es ist ein Appell an die gesamte Fußballgemeinschaft, die wichtige Rolle der Schiedsrichter:innen anzuerkennen und ihnen den Respekt entgegenzubringen, den sie verdienen.
Andreas Fischer
In Riekau 32
29451 Dannenberg