TSV Adendorf feiert 100 jähriges Jubiläum

Endlich kann ein Jubiläum ohne Corona pünktlich groß gefeiert werden.

Pünktlich zur Einweihung des ersten großen Kunstrasensportplatzes im Heide-Wendland-Kreis mit einem internen Vereinsturnier, konnte der TSV Adendorf um seinen Vorsitzenden Jürgen Fechner auch die Ehrengaben zum 100jährigen Bestehen der Fußballabteilung des DFB und NFV durch den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Peter Hofmann und den Ehrenamtsbauftragten Gisbert Stevens entgegen nehmen.

Das Festwochenende (9.-11.06.23) begann am Freitag mit der Jubiläumsparty. Am Sa. folgte der Festumzug und Tag der offenen Tür auf dem Sportplatz.

Bildunterschrift vom Introfoto v. l.: Gisbert Stevens (Kreisehrenamtsbeauftragter), Jürgen Fechner (1. Vereinsvorsitzender), Matthias Noack (Jugendobmann und Mitglied des Fußballvorstandes im TSV),  Peter Hofmann (stelv. NFV-Kreisvorsitzender), Ingo Wildung (Mitglied des Fußballvorstandes im TSV), Niklas Breese (Fußballobmann im TSV).

Peter Hofmann, Jürgen Fechner, Gisbert Stevens, Matthias Noack (v. l.)

Mit der Übermittlung der Glückwünsche des Verbandes und des Deutschen Fußballbundes freuten sich Fußballobmann und Jugenfußballleiter Matthias Noack über zehn neue Trainingsbälle. Peter Hofmann gratulierte dem Vorsitzenden für den HWK zum Jubiläum und verwies dabei unter anderem auch auf die Errichtung des Kunstrasenpatzes und der Vielschichtigkeit des Vereines unter den Aspekten der notwendigen ehrenamtlichen Hilfe vieler anderer, die der HWK durch seine Möglichkeiten der Ehrungen auch gerne wertschätzen würde, gäbe es die entsprechenden Anträge dazu. Einen kleinen Wermutstropfen hatte der Ehrenamtsbeauftragte aber dennoch im Gepäck. Der 500€ Gutschein des DFB als Teil seiner Ehrengabe lag leider noch nicht vor. Dieser wird dem Vdereinsvorsitzen postalisch sofort zugestellt, sobald dieser vorliegt. "Wenn ich den bis heute Abend noch bekomme, dann ist das in Ordnung", fügte der Vorsitzende launisch an.

Gründung Arbeiter- Turn- und Sportverein Adendorf

Erste Fußballmannschaft 1929

Am 17. Januar 1923 wurde nicht nur die Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG – die „BayWa“, wie der Volksmund sagt, gegründet, sondern auch der Arbeiter- Turn- und Sportverein Adendorf als 1. Verein in Adendorf. Walter Hüttmann, Hermann Lange, August Schäfer, Paul Fechner, Willy Reis, Wilhelm Tolle, Emil Rudloff, Willy Rudloff und Wilhelm Skieba waren die 9 Gründer des Vereins. Zum 1. Vorsitzenden wurde Wilhelm Skieba gewählt. Einige Wochen danach wurden weitere sportbegeisterte Männer aufgenommen. So konnte auch die erste Fußballmannschaft aufgestellt werden, die in Adendorf spielte.

Am 18. Januar 1929 entstand mit dem TuS Adendorf ein weiterer Verein in Adendorf als Mitglied der Deutschen Turnerschaft. Im Jahre 1933 löste sich der Arbeiter- Turn- und Sportverein auf und der TuS Adendorf setzte die Sport-Tradition fort nachdem einige Jahre zwei Vereine in Adendorf bestanden hatten.

Gründung SV Adendorf

1. Schülermannschaft nach 1945. 3. von links: Manfred Kutz 3. von rechts: Helmut Rudloff

Der 2. Weltkrieg wurde auch beim Adendorfer Verein zum Verhängnis. Idealisten hoben trotz der wirren und noch unsicheren Zustände im Sommer 1945 einen Verein unter dem Namen „Freier Turn- und Sportverein Adendorf v. 1923 e. V.“ wieder aus der Taufe. Es war der erste nach dem Krieg wiedergegründete Sportverein im Landkreis Lüneburg, genehmigt durch die damalige Militärregierung in Lüneburg.

Am 11.3.1949 kam es zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Gasthaus Raspe. Sie wurde von allen Anwesenden erregt und kontrovers abgehalten. Der Verein führte ab sofort den Namen SV Adendorf (Sportverein Adendorf v. 1923 e. V.).

1945 wurde der Verein in „Eisenbahner Turn- und Sportverein Adendorf v. 1923 e.V.“ umbenannt

In den Jahren 1953/54 fiel den nicht vorhandenen Räumlichkeiten und Geräten die Abteilungen Handball und Turnen zum Opfer. Fußball wurde mit steigendem Erfolg gespielt. Viele Meistertitel in der Herren- und Jugendabteilung Fußball wurden geholt. Nicht zuletzt der Verdienst des unermüdlichen Alfred Rother. 1953 wurde das 30. Jubiläum des Erster Turn- und Sportverein (ETSV) Adendorf v. 1923 e.V. gefeiert. In diesem Jahr konnten die Fußballer Kreismeister werden und in die Bezirksklasse aufsteigen.

Durch die stetig wachsende Anzahl aktiver Mitglieder bot das Vereinsheim nicht mehr genügend Platz. Es wurde durch einen Anbau erweitert. Am 12.8.1956 erfolgte die Einweihung anlässlich des 33. Stiftungsfestes des Vereins. 8 Meter mal 18 Meter waren jetzt die Maße des Gebäudes. Das Vereinsheim war jetzt groß genug, Sorgen machte der Sportplatz. Wegen der schlechten Platzverhältnisse konnte nur noch Fußball gespielt werden. Auf Handball und Leichtathletik musste verzichtet werden.

1961: ETSV Adendorf heißt jetzt TSV Adendorf

Im Juli 1961 wurde auf Empfehlung des Kreissportbundes der bisherige ETSV Adendorf in Turn- und Sportverein Adendorf v. 1923 e.V. geändert. Auf einer bewegten Jahreshauptversammlung 1962 wurde der inzwischen wieder genesende Heinz Janz erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt. 1966 hatte der Verein bereits über 500 Mitglieder. 1968/69 wurde dann mit einem Kostenaufwand von DM 110.000,- der erste Bauabschnitt begonnen. Es entstanden zunächst 2 Spielfelder, der heutige B- und C-Platz. Um die Finanzierung zu sichern, musste der Verein erstmalig ein Darlehn aufnehmen, in Höhe von DM 25.000,-, was eine zu der damaligen Zeit ziemliche Belastung war. 1979 – Das 1.300-ste Mitglied trat in den Verein.

Eine besondere Ehrung gab es im Jahr 2022. Helmut Rudloff wurde geehrt für seine 75 Jahre Mitgliedschaft im TSV! 
Die Landeszeitung widmete ihm fast eine ganze Seite zu seinem Jubiläum.

Fußball

Schwarz, Weiß und Rot.

Das waren die Trikotfarben in den 50er als der TSV Adendorf noch im Bültenweg Fußball spielte. Davor wurde auf der Lüner Rennbahn und im Papageienweg gespielt. Von Rasenplätzen war man damals noch weit entfernt.

Zum 50-jährigen Jubiläum zogen der Verein und die Fußballabteilung vom Bültenweg zum Scharnebecker Weg. Genau 50 Jahre später wird die Sportstätte modernisiert und erhält den 1. Kunstrasen im Landkreis Lüneburg, während andere seit Jahren auf der Suche nach einer festen Heimat sind.

Damals ein erfolgreicher Fußballer für den TSV: Helmut Rudloff

Für diesen erfolgreichen Fußball stand Alfred Rother, der beim TSV quasi jeden Adendorfer und mehrere Generationen ausgebildet hat. Über die Jahrzehnte war der TSV deswegen immer erfolgreich unterwegs. 1953/54 stieg der TSV in die Bezirksklasse auf, zu diesem Zeitpunkt die dritthöchste Spielklasse in Deutschland. Die Bundesliga gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Bezirksliga wurde im Jahre 1957/1958 gewonnen und man spielte um den Aufstieg in die Verbandsliga mit. Zu diesem Zeitpunkt spielte nur der LSK höher als der TSV Adendorf.

Rudloff: Noch immer ein langjähriges Mitglied. In dieser Zeit haben nicht nur sein Sohn sondern auch seine Enkel in Adendorf das Fußball spielen gelernt.

2000: Aufstieg in die Landesliga

Kreispokalsieger 2022/23: TSV Adendorf

Zur Jahrtausendwende stieg der TSV erstmals in die Landesliga auf und spielte dort auch mehrere Jahre. Nichtsdestotrotz gab es auch schwierigere Jahre und der TSV spielte zwischenzeitlich in der 2. Kreisklasse. Nach drei Aufstiegen in Folge spielt der TSV Adendorf wieder in der Fußball-Bezirksliga. Pünktlich zum 100. Geburtstag zog der TSV erstmalig ins Kreispokalfinale ein und holte den Pott. 

Nach sportlich weniger erfolgreichen Jahren, mit dem Abstieg in die 4. Kreisklasse Nord, hat die 2. Herren dort den direkten Wiederaufstieg in die 3. Kreisklasse erreicht, herzlichen Glückwunsch. 

Mit dem Aufstieg in die Bezirksliga und dem Gewinn des Kreispokals wurde eine Riesenleistung vollbracht. Verein und Fußballer können auf diesen Entwicklung richtig stolz sein.

Dieses ist nur ein Kleiner Auszug aus der Vereinszeitschrift.
Wer die vollständige Ausgabe lesen möchte, kann diese hier einsehen>>

Fotos: Rodloff, Jäkel, t&w
Autor: M.Paul
Datum: 27.06.23