Aus FS Lüneburg und Hagener SV wird Lüneburger Sportvereinigung von 1913

17. Juli 2021: Heute vor genau 50 Jahre wurde die Lüneburger SV gegründet

Am 17. Juli 1971 schlossen sich die FS Lüneburg und der Hagener SV unter dem neuen Vereinsnamen „Lüneburger Sportvereinigung von 1913“ (Lüneburger SV) zusammen. Ab der Saison 1971/72 nahm der Verein an Punktspielen teil.

100-jähriges Jubiläum feierte der Verein bereits 2013, weil die LSV aus der Freie Sportvereinigung Lüneburg (FSL) 1913 hervor ging. Doch die LSV, die aus der Fusion von FSL und HSV 1971 entstand gibt es erst 50 Jahre.

Es waren die Anfänge des Vereins als Arbeiter-Turnerschaft Lüneburg (ATL), später Freie Sportvereinigung Lüneburg (FSL) und des Hagener Sportvereins (HSV) bis zum Jahr 1971 sowie die Zeit nach der Fusion von Freie Sportvereinigung Lüneburg von 1913 und Hagener Sportverein von 1926 zur Lüneburger Sportvereinigung von 1913.

Die Wurzeln reichen aber ins Jahr 1893 zurück. Am 26. Mai: Gründung der Arbeiter-Turnerschaft Lüneburg (ATL). Sie schließt sich dem 1893 gegründeten Arbeiter-Turner-Bund (ATB) an. Am 27. Juli 1913 wird die ATL-Fußball-Abteilung gegründet. Die ALT gehörte dem Arbeiter-Turner-Bund (ATB) und nicht dem DFB an.

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges (11.11.1918) legt die ALT-Fußball-Abteilung wieder auf und am 16. März 1919 findet das erste Fußballspiel am Schützenplatz statt. ATL gewann gegen FSV Vorwärts Schiffbek 3:1. Ab der Serie 1918/19 nahm die Arbeiter-Turnerschaft Lüneburg (ATL) an den von der Norddeutschen Spielvereinigung (NSV) organisierten Serienspielen mit zwei Mannschaften teil. Die Spiele begannen im Frühjahr 1919. Während es beim DFB Punktspiele hieß, wurde von Serienspielen beim ATB gesprochen, der sich später Arbeiter- Turn- und Sportbund (ATuSB) nannte. Das erste Serienspiel (Punktspiel) gewann ATL mit 11:0 gegen den Bahrenfelder SV. 1921 Aufstieg in die Liga als erste Lüneburger Mannschaft.

Nach Auseinandersetzungen in der Arbeiter Turnerschaft (ATL) 1923 wollten die Fußballer einen eigenen Verein gründen. Die Freie Sportvereinigung Lüneburg (FSL) entstand am 6. Januar 1924, war der erste Arbeiter-Fußballverein Lüneburg und wurde Mitglied im ATuSB. Am 2. Juni 1926 wurde der Hagener Sportverein gegründet, der am 1. April 1931 dem ATuSB beitrat.

1932 wird die Lüneburger SV Meister der A-Ost-Klasse und gewinnt das Entscheidungsspiel um die Lüneburger Gau A-Klasse gegen TV Uelzen (Meister A-Süd-Klasse) mit 3:1, 3:5 u. 6:2. Am 30. Januar 1933 erfolgte die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Adolf Hitler wurde Reichskanzler und die Arbeitersportvereine wurden verboten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Stunde null. Die Wiedergründung der „Freien Sportvereinigung Lüneburg von 1913“ (FS Lüneburg) erfolgte am 18. August 1945.

Zur Einweihung des im Laufe des Jahres fertiggestellten Sportplatzes am Schützenplatz veranstaltete die FS Lüneburg am 19./20. Juni 1949 ein Hermann-Niemann-Gedächtnis-Pokal-Turnier. Dies zu Ehren des am 8. Dezember 1882 geborenen und am 3. März 1940 im Konzentrationslager Sachsenhausen (Bundesland Brandenburg) umgekommenen Hermann Niemann. Der Platz wurde nach ihm benannt und ein Gedenkstein zum Gedächtnis an den Pionier der FS Lüneburg aufgestellt. Das Endspiel gewann der Lüneburger SK gegen FS Lüneburg 3:1.

Am 9. Juli 1949 wurde der „Hagener Sportverein von 1926“ (Hagener SV) wieder gegründet und spielen 1951/52 in der Kreisklasse (heutige Kreisliga).

Knapp zwei Monate später wird der Niedersächsische Fußballverband (NFV) Kreis Lüneburg gegründet. 1. Vorsitzender wurde Fritz Köhler (SV Eintracht). Erich Stelter (FSL) war Vorsitztender im Schiedsrichter- und Fritz Hoyer (FSL) Vorsitzender im Sportgerichtsausschuss. Ein Jahr später, 1950 wurde auf dem Verbands-/Kreistag, der Anfangs jährlich stattfand, Willi Köllner (FSL) zum Spielausschuss-Vorsitzenden gewählt.

Die SV Eintracht Lüneburg und die FS Lüneburg spielten in der Bezirksklasse 1952/53 Hamburg Alster-Staffel. Die FS Lüneburg belegte am Saisonende mit über 100 Gegentoren nur den vorletzten Tabellenplatz in der Bezirksklasse. Normalerweise hätte dies zum Abstieg in die Kreisklasse geführt. Es erfolgte aber eine neue Staffeleinteilung, wovon die FS Lüneburg profitierte. Um aber in der Klasse zu bleiben, mussten Ausscheidungsspiele durchgeführt werden. Der Klassenerhalt konnte nur durch ein besseres Torverhältnis bei Punktgleichheit gegenüber Ottensen 07 erreicht werden, wobei der entscheidende Ausgleichstreffer für die FS Lüneburg im letzten Spiel erst zwei Minuten vor Spielende zum 4:4 fiel. In der Saison 1953/54 wurde die Amateurliga 7 neu eingerichtet und die SV Eintracht Lüneburg und die FS Lüneburg spielten in der Verbandsliga Hamburg Hansa-Staffel. Am Ende der Saison 1954/55 stieg die FS Lüneburg als Tabellenletzter aus der Hansa-Staffel ab und wechselte zum Niedersächsischen Fußballverband. In einem beispiellosen Siegeszug wurde von der FS Lüneburg die Meisterschaft in der Bezirksklasse Ost 1956 gewonnen. In der Aufstiegsrunde behauptete sich der FSL gegen TSC Winsen-Borstel und TSV Seershausen Ohof und stieg in die Amateurliga 7 auf.

19953/54 wird der Hagener SV Kreismeister und steigt in die Bezirksklasse Ost auf.

In der Saison 1957/58 spielten der Lüneburger SK, die SV Eintracht Lüneburg und die FS Lüneburg nach langer Zeit wieder in einer Spielklasse, und zwar in der Amateurliga 7. Am Ende der Saison gewann der Lüneburger SK die Meisterschaft in der Amateurliga 7. Die FS Lüneburg wurde Tabellenletzter und stieg aus der Amateurliga 7 ab. 1960/61 gewann die FS Lüneburg mit eindeutigem Vorsprung die Meisterschaft der Bezirksklasse Ost. In der Aufstiegsrunde verpasste FS Lüneburg den Aufstieg zur Amateurliga 7.

Auf und ab des Hagener SV

Zum 30-jährigen Bestehen hatte sich der Hagener SV die Amateure von St. Pauli am 10. Juni 1956 eingeladen. Beim Stande von 3:1 für die Hamburger musste das Spiel auf dem Hermann-Niemann-Platz der FS Lüneburg in der zweiten Halbzeit nach zehn Minuten wegen starken Regens abgebrochen werden. 1957 steigt der Hagener SV aus der Bezirksklasse Ost in die 1. Kreisklasse Lüneburg ab, wird 1958 Dritter und 1959 Zweiter, danach nur Mittelfeldplätze und steigen 1966 in die 2. Kreisklasse ab und 1968 wieder in die 1. Kreisklasse auf. 1969 Abstieg in die 2. Kreisklasse, 1970 Aufstieg in die 1. Kreisklasse

Der Hagener SV weihte am 29. Mai 1965 seine neue Sportplatzanlage neben dem Freibad ein. Eingeladen war die zweite Amateurmannschaft von Hannover 96 (Bezirksliga Hannover), die 10:1 gewann.

Am 22. Juni 1963 feierte die FS Lüneburg ihr 50-jähriges Bestehen. 1964 wird FS Lüneburg IV Meister der 2. Kreisklasse A Reserven II. 1966 steigt FS Lüneburg als Drittletzter in die Kreisklasse ab. Mit 21 Siegen und drei Remis gewann die FSL ein Jahr später ungeschlagen die Kreismeisterschaft mit 17 Punkten Vorsprung. Der Aufsteiger FS Lüneburg verpasste die Meisterschaft 1968 in der Bezirksklasse 2 und musste sich mit dem zweiten Tabellenplatz hinter TuS Bodenteich begnügen.

Aus FS Lüneburg und Hagener SV wird Lüneburger Sportvereinigung von 1913

Am 17. Juli 1971 schlossen sich die FS Lüneburg und der Hagener SV unter dem neuen Vereinsnamen „Lüneburger Sportvereinigung von 1913“ (LSV Lüneburg) zusammen. Der neue Verein zählt ca. 500 Mitglieder, davon 220 von der FSL und 280 vom HSV. Ab der Saison 1971/72 nahm der Verein an Punktspielen teil.

Der Lüneburger SV übernahm den Platz des FS Lüneburg in der Bezirksklasse Ost und wurde 1972 Sechster. LSV II stieg aus der 1. Kreisklasse ab. Die C-Jugend wird Kreismeister und die erstmals ausgetragene Kreismeisterschaft in der Halle. Die A-Jugend wird auch Kreismeister und steigt in den Bezirk auf. 1972 wird eine Fußballdamen-Abteilung gegründet.

1974 Damenaufstieg in die Leistungsklasse 1975 Rückzug und Abmeldung

Die Frauen-Fußballmannschaft der Lüneburger SV wurde in der Saison 1973/74 Meister in der Bezirk Heide Frauen-Staffel 1 und stieg in die Frauen-Leistungsklasse I auf. Aus sportlichen und finanziellen Gründen wurde die Damenmannschaft der Lüneburger SV nach der Saison 1974/75 vom Spielbetrieb abgemeldet.

Brand des Vereinsheim

Bis auf die Grundmauer brannte am 12. Juni 1978 das Vereinsheim der Lüneburger SV ab. Der Gesamtschaden betrug 50.000,-- DM. Brandursache: Blitzschlag, Brandstiftung oder ein Defekt an der Elektroanlage? Durch das Feuer gingen Aufzeichnungen, Dokumente, Bilder und Pokale des Vereins für immer verloren. 1980 wird auf den Sülzwiesen ein neues Vereinsheim gebaut,

Die Bezirksklasse 2 musste am Ende der Saison 1978/79 die Lüneburger SV als Tabellenvorletzter verlassen. In der Damen-Bezirksklasse Ost errangen die Damen der Lüneburger SV die Meisterschaft 1979/80 und damit den Aufstieg in die Damen-Bezirksliga Ost.

Großes Jubiläum für Fritz Sievers am 7.11.1982: Seit 30 Jahren bekleidet er ein Vorstandsamt bei der Lüneburger SV und dem Vorgängerverein Hagener SV - lange Zeit als 1. Vorsitzender. Im Laufe des Jahres 1984 wurde die Lüneburger SV mit der Anerkennungsurkunde der Sepp-Herberger-Stiftung für besonders bemerkenswerte Jugendarbeit ausgezeichnet und Fritz Siebers (60) gibt nach 32 Jahren Vorstandstätigkeit das Amt des 1. Vorsitzenden an Otto Ernst Schulz (40) ab. Fritz Siebers wird Ehrenvorsitzender.

Am 11. September 1988 feierte die Lüneburger SV 75-jähriges Bestehen. Jubiläumsspiele gegen den Lüneburger SK (1:3) und der SV Eintracht Lüneburg (0:5) wurden durchgeführt.

Helmut Schulz erhält DFB-Verdienstnadel

Am 23. September 1989 fand der 39. Kreistag des NFV Kreis Lüneburg in Lüneburg, Schützenhaus, statt. Helmut Schulz, Lüneburger SV, der sich um den Jugendfußball verdient gemacht hatte, erhielt an diesem Tage die DFB-Verdienstnadel überreicht. Acht Jahre später, 1997 erhält Helmut Schultz das Ehrenschild des Vereins und NFV Kreis Lüneburg, für seinen nimmermüden Einsatz für die Fußball-Jugend.

Lüneburger Sportvereinigung leutet die erfolgreichen 90er ein

Nach zwei Vize-Kreismeisterschaften holte die Lüneburger SV das Double in der Saison 1989/90. Gewann die Kreismeisterschaft, stieg damit in Bezirksklasse 1 auf und mit dem Gewinn des Kreispokals 1990 durch einen 2:1-Sieg gegen den VfL Lüneburg läutete der LSV die erfolgreichen 90 Jahre ein. Nach zwei Vize-Kreismeisterschaften holte die Lüneburger SV das Double in der Saison 1989/90. Gewann die Kreismeisterschaft, stieg damit in Bezirksklasse 1 auf und mit dem Gewinn des Kreispokals 1990 durch einen 2:1-Sieg gegen den VfL Lüneburg läutete der LSV die erfolgreichen 90 Jahre ein.

Einen Aprilscherz erlaubte sich die Lünepost 1993 und titelte: Überraschende Fusion zwischen Lüneburger SK und Lüneburger SV. LSVK: Neue Macht im Lüneburger Fußball. Im idyllischen Wilschenbruch beim LSK soll der LSV eine neue Heimat finden. 15 Jahre später wurde es vorübergehend Wirklichkeit.

Die Lüneburger SV sorgte vor und nach der Saison 1993/94 für eine Überraschung. Am 1. September wurde um den AOK-Gesundheitspokal gespielt. Der große Favorit Lüneburger SK scheiterte gegen den Lüneburger SV. Bei Spielende stand es 1:1. Nach Elfmeterschießen 4:1 für die Jungs aus dem Stadtteil Hagen. Nach der Saison stand die Lüneburger SV ganz vorne in der Bezirksklasse mit zwei Punkten Vorsprung vor dem MTV Treubund Lüneburg und stieg in die Bezirksliga Ost auf.

Die Sportstädten

Versteckt hinter Bäumen und Buschwerk, von der Straße Am Schnellenberger Weg kaum zu erkennen, lag der Sportplatz Sülzwiesen mit dem kleinen Vereinsheim samt Versammlungsraum. Von 1971 bis Ende 1994 war es die sportliche Heimat des Vereins.

Am 25. Juni 1994 erfolgte die Grundsteinlegung des neuen Vereinsheims und am 7. Oktober das Richtfest im Stadtteil Neu Hagen. Am 1. August 1995 wurde das Vereinsheim für die rund 650 Mitglieder und auch Gäste geöffnet. Drei Tage später fand die erste Jahreshauptversammlung im neuen Vereinsheim mit 84 Mitglieder statt. Und am Folgetag, 5. August, lädt das Vereinswirte-Paar Regina und Walter Schulz zu einer kleinen Einweihungsfeier ein.

Erstmaliger Aufstieg in die Landesliga

Als Tabellenzweiter der Bezirksliga Ost hatte die Lüneburger SV 1995 die Möglichkeit, in die Landesliga Lüneburg aufzusteigen. Das Entscheidungsspiel gegen MTV Lüdingworth wurde aber mit 1:4 verloren. Ein Jahr später hat der Aufstieg aber als Bezirksmeister geklappt und das Team stieg erstmalig in die Landesliga auf. 1996 wurden die A-, C- und E-Jugend Kreismeister. 1998 wird die 1. Mannschaft Dritter in der Landesliga und die 2. Mannschaft Kreismeister.

LSV verpflichtet Ex-Bundesligaprofi Ralf Sievers als Trainer

Ralf Sievers verlässt zum Saisonende den Lüneburger SK und tritt seine erste Trainerstelle 2001 beim derzeit abstiegsbedrohten Landesligist Lüneburger SV an. Vereinsmotto: „Sport gegen Gewalt“ (Zielgruppen: Aussiedler, Ausländer und sozial benachteiligte Jugendliche). Den Abstieg aus der Landesliga konnte er aber auch nicht mehr verhindern. Die 1. Mannschaft stieg als Tabellenletzter aus der Landes- und die 2. Mannschaft auch als Tabellenletzter aus der Kreisliga ab.

Für den Lüneburger SV war der Abstieg aus der Landesliga nur ein Betriebsunfall. Nach bereits einer Saison meldete sich der Verein mit Spielertrainer Ralf Sievers als souveräner Bezirksliga-Meister 2002 zurück.

Vereins-Chef Manfred Schestak (l.) und sein Vize Frank Perschke freuten sich über die Ehrung. Foto: jb

Ralf Sievers empfängt zu einem Testspiel am 5. Juni 2002 seinen Bruder Jörg mit der Bundesligamannschaft von Hannover 96. Mehr als 1.000 Zuschauer auf dem Vereinsgelände an der Schützenstraße verfolgen den 8:0-(5:0-)-Sieg der Leinestädter.

Hans-Heinrich-Stelljes Preis, Niedersächsische Sportmedaille und Verdienstmedaille an die LSV

Am 29. November erhält Fußballjugendobmann Kurt („Kuddel“) Woltmann den „Hans-Heinrich-Stelljes“-Preis für ehrenamtliches Engagement.

Im Februar 2003 erhält Ehrenvorsitzenden Fritz Siebers die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Am 12. Dezember erhält Fußballobmann Horst Salewski die DFB-Urkunde. Der 45-jährige Bauingenieur ist zudem Ehrenamtspreisträger des Kreises Lüneburg ernannt worden.

Hohe Auszeichnung im Juni 2006: Die Lüneburger SV erhält die Niedersächsische Sportmedaille für beispielhafte Vereinsarbeit.

Die Urkunde und Medaille nahmen Vereinschef Manfred Schestak und sein Vize Frank Perschke (2006) vom Minister im Beisein des LSB-Präsidenten Dr. Wolf-Rüdiger Umbach (Königslutter) entgegen. „Wir sind für beispielhafte Vereinsarbeit mit dieser Medaille ausgezeichnet worden“, freute sich Schestak, denn die Niedersächsische Sportmedaille ist die seit 1985 vergebene höchste Ehrung im zweitgrößten deutschen Bundesland für einen Verein. „Die ging erst einmal nach Lüneburg, und zwar an den MTV Treubund“, erinnerte sich der Vorsitzende.

Nach sechs Jahren geht Ralf Sievers wieder zum Lüneburger SK zurück

Ralf Sievers geht beim Landesligist LSV in sein sechstes Jahr als Coach. Im letzten Heimspiel gelingt ihm mit der 1. Fußballmannschaft durch einen 1:0-Sieg gegen den Absteiger VfL Stade doch noch den Klassenerhalt in der Landesliga, die ab der Saison 2006 / 2007 dann Bezirksoberliga heißt.

Ex-Profi und A-Lizenz-Inhaber Ralf Sievers, seit 2001 Trainer der 1. Fußball-Herrenmannschaft, kehrt im Sommer als Coach zum derzeitigen Niedersachsenligist Lüneburger SK zurück. Am Ende der Saison 20007/08 zieht sich die Lüneburger SV als Tabellensechster aus finanziellen Gründen aus der Bezirksoberliga Lüneburg (ehemals Landesliga) in die Bezirksliga zurück.

Manfred Schestak wird als Vorsitzender in seine nun fünfte Amtszeit wiedergewählt. Er bleibt bis 2009 Vereins-Chef.

 

LSK + LSV = FC Hansa Lüneburg

Was 1993 noch als Aprilscherz tituliert wurde, ist 2008 war geworden. Nach der gescheiterten Fusion, dem in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Lüneburger SK mit dem VfL Lüneburg, gelang Manfred Harder (LSK) dieses mit der LSV. Der Lüneburger SK und die Lüneburger Sportvereinigung beschlossen am 1. Februar 2008 die Ausgliederung der jeweiligen Fußballabteilungen aus den Vereinen. Zwecks Übertragung in den neuen „FC Hansa Lüneburg von 2008“ fanden zeitgleich getrennte Abteilungsversammlungen der Fußballabteilungen beider Vereine statt. Die Vereine blieben mit ihren übrigen Abteilungen weiter bestehen. Am Montag, 30. Juni 2008, 24 Uhr, wird nach 95 Jahren die Fußball-Abteilung der LSV aufgelöst. Fußball wird seit Dienstag, 1. Juli 2008, nicht mehr unter dem Namen „LSV“ gespielt. Die Kicker gehören von diesem Tag dem neuen Lüneburger Fußballverein „FC Hansa Lüneburg e. V.“ an. Dennoch: Fußball wird auf dem LSV-Vereinsgelände gespielt, aber unter dem neuen Klubnamen.

Nur 35 Tage im Amt

Überraschung auf der Jahreshauptversammlung am 20. März 2009: Neue 1. Vorsitzende ist die 54-jährige Vereinswirtin Christina Dovas. Sie tritt die Nachfolge von Manfred Schestak an, der nach zehn Jahren für den Vorsitz nicht erneut kandidiert. Nach Rücktritten von LSV-Vize Gloria Hyfing, Geschäftsführer Ralf Braun und Schrift-, Presse- und Sozialwart und Integrationsbeauftragter Jens Burmester ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung erforderlich, da der geschäftsführende Vorstand nicht mehr beschlussfähig ist. Neuer 1. Vorsitzende seit dem 24. April ist der 34-jährige Rechtsanwalt Ralf Pagels. Er tritt die Nachfolge von Christina Dovas an, die 35 Tage im Amt war.

Fusion gescheiter und LSV beginnt wieder bei null

Im Februar 2010 erlebt die die Fußballer in der Lüneburger SV eine Renaissance. Ab der kommenden Saison wird bei der LSV wieder gekickt. Konkretisiert ist noch nichts, am „Wiederaufleben“ der Abteilung wird eifrig gebastelt. Nach 730 Tage Pause wird der Spielbetrieb im Fußball am 1. Juli wieder aufgenommen. Zwei Jahre hat die Fusion gehalten. Böse Stimmen sagen, dass war eine Ehe, bei der das Ehepaar nie zusammen geschlafen hat. Der „FC Hansa Lüneburg von 2008“ heißt jetzt „Lüneburger Sport-Klub Hansa von 2008 e. V“. Bei der Sportvereinigung bleibt der alte Name bestehen, nur die Fußballer müssen bei null wieder anfangen. Der Start erfolgt mit einer 1. Herrenmannschaft (2. Kreisklasse) und einem 7er-Altliga-Team.

Trauer um Fritz Siebers

Am 15. Februar 2011 verstirbt Ehrenvorsitzender und Mitbegründer der LSV Fritz Siebers im Alter von 87 Jahren in einem Lüneburger Seniorenpflegeheim. Er war der erste Vorsitzende des neu gegründeten Vereins 1971.

LSV wird nach Neuanfang auf Anhieb Meister und steigt in die 1. Kreisklasse auf

Die vor einem Jahr neu gegründete 1. Fußball-Herrenmannschaft um das Trainergespann Alexander Gauk und Iwan Witenbek wird auf Anhieb Meister in der 2. Kreisklasse und steigt somit in die 1. Kreisklasse auf. In den letzten 15 Saisonspielen bleibt die Gauk-Elf ungeschlagen. Am Sonnabend, 4. Juni, ist der Finaltag um die Kreismeisterschaft auf dem LSV-Vereinsgelände gegen den bis dahin Tabellenzweiten FC Dynamo Lüneburg. Nach 90 Minuten steht es 1:1 (0:0). Es wird ausgiebig gefeiert, und zusammen mit Dynamo trifft man sich in der nächst höheren Spielklasse wieder.

Die Lüneburger SV aus der 1. Fußball-Kreisklasse wird am 10. Februar 2013 neuer Hallen-Kreismeister der Herren-Fußballer. Es gibt ein 2:1-Erfolg im Finale gegen den SV Ilmenau II. Die Fußballer machen sich zum 100-jährigen Vereinsjubiläum in diesem Jahr selbst ein Geschenk: Am Sonnabend, 29. Juni 2013, gastiert der Drittligist VfL Osnabrück zu einem Freundschaftsspiel an der Schützenstraße 31.

Nachdem die Fußballabteilung 2010 erstmals nach dem Neustart wieder am Punktspielbetrieb teilnahmen und 2011 in die 1. Kreisklasse aufgestiegen sind, steigt die Elf 2014 um Trainer Martin Junk in die Kreisliga erneut auf. Die LSV-Kicker gewinnen gegen den ESV Lüneburg mit 4:2 und werden Vize-Meister der 1. Kreisklasse.

2015 gewinnt die LSV den sporthistorischen Wettbewerb „Wir suchen die beste Jubiläumsfestschrift“. Die Chronik zum 100-jährigen Vereinsjubiläum 2013 wird vom Gutachterausschuss des wissenschaftlichen Beirates im Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte (NISH) in Hannover ausgezeichnet. Vereinsvorsitzender Ralf Pagels nimmt die Urkunde im Rahmen einer Feierstunde in Hildesheim am 25. Mai zusammen mit den Autoren Erhard Rölcke und Erich Husmeier vom NISH-Vorsitzenden Prof. Dr. Arnd Krüger entgegen. Das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte e.V. vergibt alle zwei Jahre im Wettbewerb „Wir suchen die beste Jubiläumsschrift“ Preise für die besten Chroniken. 1. Preis sind 300,- €.

Stetiges auf und ab - 2020 fehlten 0,02 Punkte zum Aufstieg

Die Mannschaft konnte sch nur ein Jahr in der Kreisliga halten, stieg aber im Folgejahr 2016 dank des Sieges von SV Wendisch Evern im Relegations-Finale in die Kreisliga nach der Saison 2015/2016 wieder in die Kreisliga auf. Müssen aber 2017/18 als Tabellendreizehnter aufrund der Kreisfusion - aus Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen wird Heide-Wendland - wieder den Gang in die 1. Kreisklasse antreten. 2020 verfehlten die Lüneburger den Aufstieg aufgrund des Saisonabbruchs durch Corona nur hauch dünn. Als Tabellendritter (2,11) mit einem Spiel mehr, als der Tabellenzweite (2,12) waren sie gemäß Quotientenregel nur um 0,01 Punkte schlechter als der TSV Bienenbüttel. 2021 gab es dann weder auf- noch Absteiger, sondern ein Abbruch.

Noch eine Kooperation und Auflösung

Die Lüneburger SV und der FC Dynamo Lüneburg kooperieren. Es wird am 7. März 2019 ein Vertrag für die Nutzung der Sportanlagen der LSV durch die beiden Vorsitzenden Ralf Pagels (LSV) und Jens Niemann (FC Dynamo Lüneburg) unterzeichnet. Im Oktober wird auch die Sparte American Football aufgelöst. Die Spieler wechseln auf eigenem Wunsch zum VfL Lüneburg.

Der Vorstand entscheidet am 12. März 2020 in einer Eilsitzung, den Sportbetrieb aufgrund der aktuellen Situation wegen des „Corona“-Virus bis auf Weiteres in allen neun Abteilungen einzustellen. 16 Jahre ist es her, als es zuletzt eine Fußball A-Jugend in der Lüneburger SV gab. Im Januar / Februar 2020 erfolgte der Aufbau einer neuen A-Junioren-Mannschaft. Durch die „Corona“-Pandemie ruht der Sport, ab 13. Juli 2020 sind sportliche Wettkämpfe wieder erlaubt.

Wir gratulieren der Lüneburger Sportvereinigung zum 50-jährigem Jubiläum
Der NFV-Kreis Heide-Wendland

Zusammenfassung: Michael Paul
Quellen: 130 Jahre Fußball in Stadt und Landkreis Lüneburg (Erhard Rölcke und Erich Husmeier)
sowie der Homepage der LSV mit Texten und Fotos u. a. von Jens Burmester